"Ich war früher eines dieser typischen dicken Kinder, die liebend gerne Süßes naschen und sich ungern bewegen", erzählt Francisco-José, genannt Paco. So hat er im Lauf seiner Kindheit und Jugend peu à peu immer mehr an Gewicht zugelegt. Und als Erwachsener ging es genauso weiter, bis hin zu einem Body-Mass-Index (BMI) von 47. Sprich: starke Adipositas – oder auf gut Deutsch: krankhaftes Übergewicht.
"Morgens konnte ich den schwergewichtigen Körper kaum aus dem Bett heben, und mein Blutdruck war so hoch, dass der Arzt ernsthaft besorgt war", berichtet Paco.
Aber auch beruflich lief es nicht gut: Sein Versuch, sich mit einem Pizza-Lieferservice selbstständig zu machen, scheiterte. Als dann auch noch mit der Freundin Schluss war, stand er vor einem riesigen Scherbenhaufen. Damals war Paco 30 Jahre alt, ihm war klar: Wenn sich irgendetwas in seinem Leben ändern sollte, dann musste er zuerst sich selbst verändern.
Von Paleo bis vegan: Welche Ernährungsform ist die beste?
Zuerst musste Paco lernen, wie man sich gesund ernährt. Innerhalb von 3 Jahren probierte er alle möglichen Diäten aus: Ob Low Carb, Paleo, Keto, vegan – keine Ernährungsumstellung war ihm zu krass. Von dauerhaftem Erfolg war jedoch keine der Maßnahmen gekrönt: "Irgendwie hat jede Diät ganz gut funktioniert, aber auf längere Sicht war nichts für mich dabei, dafür verzichte ich zu ungern", gibt Paco zu. Durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ernährungsstilen hat er mittlerweile allerdings einen recht guten Überblick darüber, wo wie viele Nährstoffe drinstecken, was gesund ist und was nicht.
Rückschläge gehören beim Abnehmen dazu

In der ersten Zeit konnte Paco gar nicht so viel Gas geben, wie er gerne wollte. Denn Joggen ging ganz schön auf die Gelenke, und als er Thai-Boxen ausprobierte, holte er sich einen Kreuzbandriss. Nachdem der ausgeheilt war, meldete er sich in einem Fitness-Studio an und begann zunächst mit lockerem Ausdauertraining. Später kam die eine oder andere Kraftübung hinzu. Woche für Woche steigerte er Dauer und Intensität des Trainings. Ein langer und sehr mühsamer Weg, aber auf diese Weise speckte Paco über die Zeit insgesamt 56 Kilo ab, wog irgendwann nur noch 90 Kilo, bis heute seine Bestmarke.
Doch trotz der super Ergebnisse kam es vor einem Jahr zu einem Rückschlag: Paco wollte nämlich studieren, und zwar – na klar, wie könnte es anders sein – Ernährungswissenschaften, bekam aber leider nicht direkt keinen Studienplatz. Unzufriedenheit war die Folge. Aus Frust fing er an, wieder mehr zu essen und legte innerhalb weniger Monate rund 15 Kilo zu.
Paco studiert jetzt Ernährungswissenschaften
Dieses Jahr hat’s dann doch noch geklappt mit dem Studienplatz in Ökotrophologie. Ein ganz neuer Alltag für Paco. Jetzt steht er morgens um 5 Uhr auf, geht vor der ersten Vorlesung aufs Laufband, abends dann zum Krafttraining. Sehr zeitintensiv, aber Paco ist motivierter denn je. Schon sind 6 Kilo wieder runter, 99 zeigt die Waage heute an. Zurzeit ernährt er sich ketogen, das heißt: maximal 30 Gramm Kohlenhydrate am Tag. "Am Anfang war das eine ziemliche Umstellung für den Körper. Aber wenn man erst mal in den Zustand der Ketose gelangt – der Körper also anfängt, nicht mehr auf Zucker als Energiequelle zurückzugreifen, sondern auf sein Eigenfett – purzeln die Kilos fast von alleine", erklärt der angehende Ernährungswissenschaftler.
Das sind Pacos 6 Schlank-Regeln
- Auf raffinierten (verarbeiteten) Zucker komplett verzichten, bei Soßen und Drinks auf versteckten Zucker achten.
- Keine Süßigkeiten kaufen – so kommt man gar nicht erst in Versuchung.
- Auf gesunde Fette setzen, etwa aus Olivenöl, Nüssen und Avocados.
- Möglichst unverarbeitete Lebens- mittel einkaufen und frisch zubereiten.
- Viel Gemüse essen – es enthält nur wenige Kalorien und macht lange satt.
- Dauer und Intensität des Trainings immer nur schrittweise steigern – es ist sehr wichtig, dem Körper nicht zu viel auf einmal abzuverlangen.
Mehr Energie, weniger Schmerzen
Paco sieht nicht nur sich selbst, sondern die ganze Welt mit anderen Augen: "Wenn man sein Leben lang dick war und dann so viel abnimmt, fühlt man sich plötzlich leicht wie eine Feder. Meine Kniegelenke tun nicht mehr weh, und ich habe viel mehr Energie als früher", berichtet er. Auch von den Menschen um ihn herum wird er ganz anders wahrgenommen. Sie trauen ihm mehr zu, halten ihn für diszipliniert und willensstark statt für antriebslos und faul. "Nur meine Mama hat sich anfangs, als die Pausbäckchen weg waren, ein wenig Sorgen gemacht. Aber so sind Mamas nun mal."
Sie können sich mit Pacos Geschichte identifizieren und wollen es ihm nachmachen? Worauf warten Sie dann noch? Die beste Zeit, um mit dem Abspecken zu beginnen ist JETZT. Oder haben Sie auch eine Erfolgsgeschichte zu erzählen? Dann berichten Sie uns und unseren Lesern, wie Sie es geschafft haben und schreiben eine Mail an erfolgsgeschichte@menshealth.de.