Bringt es etwas, sich mehrere Tage lang nur von Säften zu ernähren? Ja, die Saftkur hat recht schnell Auswirkungen auf den Körper. Es sind jedoch nicht alle positiv.
Was ist eine Saftkur?
Die Saftkur ist eine spezielle Form des Fastens. Dabei ersetzt du feste Nahrung durch nährstoffreiche Obst- und Gemüsesäfte. Man spricht daher auch vom Saftfasten.
Wie lange eine Saftkur dauert, bestimmst du selbst: Sie kann 1 Tag oder auch mehrere Tage gehen. In erster Linie soll sie den Körper entlasten, die Verdauung schonen und gesunde Gewohnheiten fördern. Aber: Mit einer Saftkur kannst du auch abnehmen.
Sogar Sportler setzen mittlerweile auf Saftkuren. So schwört etwa der Ex-Handballprofi Michael „Mimi“ Kraus auf regelmäßiges Saftfasten.
Wie funktioniert eine Saftkur?
Eine Saftkur hat drei Phasen:
- Vorbereitung
- Hauptphase
- Nachbereitung
In der Vorbereitungsphase, also einige Tage vor Beginn der Saftkur, reduzierst du schwer verdauliche Lebensmittel wie Fleisch oder Alkohol. So stimmst du deinen Körper auf die Kur ein.

Frisches Obst liefert wichtige Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe – die Basis für jede Saftkur.
In der Hauptphase, die zwischen 1 Tag und 7 Tagen dauert, trinkst du ausschließlich kaltgepresste Säfte, Wasser, Tee und manchmal Brühe. So kommst du auf eine tägliche Kalorienmenge zwischen 300 und 750 Kalorien.
Während der Nachbereitung kehrst du schrittweise zurück zu fester Nahrung, am besten mit Suppen oder gedünstetem Gemüse. Fleisch oder sehr ballaststoffreiche Kost solltest du erst ein paar Tage nach Ende der Saftkur wieder auf den Speiseplan setzen.
Ist eine Saftkur wirklich gut für den Körper?
Eine Saftkur hat viele Vorteile. Die Obst- und Gemüsesäfte liefern beispielsweise zahlreiche Nährstoffe, wie:
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Antioxidantien
- sekundäre Pflanzenstoffe
Der zeitweise Verzicht auf feste Nahrung kann den Darm entlasten, sodass sich dein Körper in dieser Zeit wieder auf Regenerationsprozesse konzentrieren kann. Oft ist in diesem Zusammenhang auch von Entgiftung oder Detox die Rede.
Kann man mit der Saftkur abnehmen?
Durch das Kaloriendefizit beim Saftfasten kannst du Gewicht verlieren: Je länger die Saftkur dauert, desto mehr Kilos purzeln. Ein weiterer Vorteil: Eine Saftkur kann ein Reset für die eigenen Essgewohnheiten sein. Sie kann dabei helfen, ungesunde Muster zu durchbrechen, und der Einstieg in ein gesünderes Essverhalten sein.
Was sind die Nachteile einer Saftkur?
Während die Saftkur für Vitamine und andere wertvolle Nährstoffe im Überfluss sorgt, fehlen im Gegenzug wichtige Makronährstoffe wie Proteine (Eiweiß) und essenzielle Fettsäuren.
Durch den hohen Obstanteil nimmst du außerdem sehr viel Fruchtzucker zu dir, was – über einen längeren Zeitraum – den Körper belasten kann. Und auch, wenn du zunächst Gewicht verlierst, kann es später zum ungewollten Jo-Jo-Effekt kommen. Dann zeigt die Waage sogar noch mehr an als vor dem Saftfasten, sobald du wieder zum alten Essverhalten zurückkehrst.
Ist eine Saftkur wirklich sinnvoll?
Ob eine Saftkur sinnvoll ist, hängt von deinen individuellen Erwartungen und Zielen ab. Wichtig zu wissen ist: Saftkuren können durchaus das Wohlbefinden steigern. Einige Menschen fühlen sich wacher und leistungsfähiger.
Die Wirksamkeit einer Entgiftung durch Saftkuren ist allerdings nicht wissenschaftlich bewiesen. Zudem besitzt dein Körper mit den Nieren und der Leber bereits sehr effektive Entgiftungsorgane, sodass eine ausgewogene Ernährung langfristig sinnvoller ist. Als Startschuss für ein gesünderes Essverhalten kann eine 3-Tage-Saftkur aber durchaus dienen.
Vorsicht bei gesundheitlichen Vorerkrankungen: Dann solltest du vor einer Saftkur unbedingt mit deinem Arzt sprechen und nur unter ärztlicher Aufsicht saftfasten.
Ist eine Saftkur gut für Männer?
Ja, gerade auch für Männer kann eine Saftkur sinnvoll sein – besonders als kurzfristiger Reset für Körper und Ernährung. Viele Männer setzen Saftfasten gezielt ein, um:
- Körperfett zu reduzieren (z. B. am Bauch)
- ihre Verdauung zu entlasten
- oder neue Energie für Sport und Alltag zu tanken
Ein weiterer Vorteil: Die Umstellung auf eine leichtere Kost kann helfen, ungesunde Essgewohnheiten – wie übermäßigen Fleisch- oder Alkoholkonsum – zu durchbrechen. Gerade nach stressigen Phasen oder zum Jahresstart ist eine 3-Tage-Saftkur für viele Männer ein guter Einstieg in einen gesünderen Lifestyle.

Grüner Saft am Morgen? Perfekt für den Energie-Boost beim Saftfasten – und ideal für den Einstieg in einen gesünderen Lebensstil.
Aber: Wenn du Krafttraining machst oder Muskeln aufbauen willst, solltest du die Kur nur kurzfristig einsetzen – denn während des Fastens fehlen Eiweiß und Kalorien. In diesem Fall ist es wichtig, nach der Kur gezielt auf eine proteinreiche Ernährung umzusteigen.
Was bringt 1 Tag Saftfasten?
Schon 1 Tag Saftfasten kann eine wertvolle Auszeit für den Körper sein und positive Effekte haben, wie etwa den Nährstoff-Boost. Einige Menschen berichten von einem erhöhten Energielevel und einem Gefühl der Leichtigkeit nach einem solchen Fastentag. Außerdem kannst du so testen, ob eine Saftkur überhaupt etwas für dich ist, bevor du eine 3-Tage-Saftkur oder sogar eine 5-Tage-Saftkur in Angriff nimmst.
Eine 1-Tages-Saftkur hat natürlich nicht die Vorteile einer mehrtägigen Auszeit von fester Nahrung. Die Gewichtsabnahme fällt beispielsweise geringer aus, da der Gewichtsverlust meist auf Wasserverlust zurückzuführen und daher nicht nachhaltig ist.
Was bringt eine 3-Tage-Saftkur wirklich?
Eine 3-Tage-Saftkur bringt vor allem kurzfristige Vorteile für den Körper. Der Darm bekommt eine Pause von fester Nahrung, regeneriert sich und kann sich auf wichtige Stoffwechselprozesse konzentrieren.
Mit der 3-Tage-Saftkur spendierst du deinem Körper außerdem jede Menge Vitamine und Mineralstoffe. Die enthaltenen Antioxidantien wirken Entzündungen entgegen und fördern die Zellregeneration.
Dein Stoffwechsel kann sogar so sehr in Schwung kommen, dass sich positive Effekte in Form von niedrigeren Blutfettwerten und Entzündungswerten zeigen.
Wie viel nimmst du mit einer 3-Tage-Saftkur ab?
Während einer 3-Tage-Saftkur kannst du in der Regel zwischen 1 und 3 Kilo abnehmen. Das liegt jedoch hauptsächlich daran, dass die Wassereinlagerungen zurückgehen und sich deine Glykogenspeicher leeren. Bei einer längeren Saftkur baust du zudem Muskelmasse ab, da das notwendige Protein fehlt.
Ein nachhaltiger Abbau von Fett ist das also nicht, für den benötigst du eine längere kalorienreduzierte Ernährung und ausreichend Bewegung. Daher kann nach dem Ende der Saftkur dein Gewicht auch schnell wieder steigen, wenn du zu deinen normalen Essgewohnheiten zurückkehrst.
Welche Saftkur ist die beste?
Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele Hersteller, die verzehrfertige Gemüse- und Obstsäfte für eine Saftkur anbieten. Das ist sehr bequem, denn du kannst sie dir nach Hause liefern lassen und hast keine Arbeit mit der Vorbereitung. Einige der bekanntesten Anbieter sind:
- Berioo 3-Tage-Bio-Saftkur: Als Preissieger genannt, was sie zu einer kostengünstigen Option macht
- Bergblut 5-Tage-Bio-Saftkur „Stay Clean”: Empfohlen für Saftkur-Neulinge
- LiveFresh 5-Tage-Saftkur: Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet
- Cardea „Juicy Treatment“: große Vielfalt an Säften, einschließlich Nuss-Drinks
- Frank Juice Cleanse Medium 3-Tage-Saftkur: Wurde in Tests für ihren Geschmack gelobt
Rezeptideen: 3-Tage-Saftkur zum Selbermachen
Wenn du keine Fertigprodukte magst, kannst du dir zu Hause deine eigene Saftkur zubereiten. Wichtig ist, dass sie aus unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten besteht, sodass du viele Vitamine und Mineralstoffe zu dir nimmst.
Es gibt zwei Zubereitungsmöglichkeiten: den Entsafter und den Mixer. Die Rezepte reichen für etwa drei Portionen à 330 ml.
Die einfachste Variante ist sicher der Entsafter: Obst und Gemüse hineingeben und den Saft anschließend in kleine Flaschen abfüllen. Alternativ schneidest du das Gemüse jeweils klein und gibst es zusammen mit ausgepresstem Orangen-, Limetten- oder Zitronensaft in einen Mixer. Bei Bedarf kannst du etwas Wasser hinzugeben.
Mit diesen 3 Rezepten kannst du eine 3-Tage-Saftkur ausprobieren:
Der grüne Saft
- 100 g Staudensellerie
- 1 halbe Gurke
- 1 grüner Apfel
- 1 halbe Limette
- 50 g frischer Spinat
Die Zubereitungszeit beträgt etwa 10 Minuten. Pro Portion kommst du mit dem grünen Saft auf etwa 37 Kalorien.

Grüne Smoothies liefern wichtige Mikronährstoffe für Regeneration und Zellschutz – Sellerie wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Muskelreparatur nach dem Training.
Der orangefarbene Saft
- 800 g Möhren
- 2 Orangen
- 1 bis 2 cm Ingwer
- 1 Prise Kurkuma
Pro Portion kommen bei diesem Saft rund 242 Kilokalorien zusammen.
Der rote Saft
- 800 g frische Rote Bete
- 2 Äpfel
- 1 halbe Zitrone
- 1 Orange
Dieser Saft kommt auf etwa 255 Kilokalorien pro Portion.
Die häufigsten Fragen zu Saftkuren
Was bringen Saftkuren?
Bei einer Saftkur entlastest du den Körper von fester Nahrung und führst ihm außerdem viele Vitamine zu. Es ist möglich, dass du dabei abnimmst. Der Effekt ist jedoch in der Regel nicht von Dauer.
Was tun bei Hunger während der Saftkur?
Ein knurrender Magen während einer Saftkur lässt sich oft beruhigen, indem du viel Wasser oder eben Saft trinkst. Höre aber auf deinen Körper. Wenn es dir nicht gut geht, solltest du etwas Obst oder Gemüse essen.
Hat man während einer Fastenkur Stuhlgang?
Während einer Saftkur kannst du Stuhlgang haben. Er wird sich aber sehr wahrscheinlich in Häufigkeit und Konsistenz verändern. Auch Durchfall ist möglich.
Kann ich mit einer Saftkur Bauchfett verlieren?
Kurzfristig ja – vor allem durch Wasserverlust und geringere Kalorienzufuhr. Langfristig schmilzt Bauchfett aber nur durch eine Kombination aus ausgewogener Ernährung, Kaloriendefizit und regelmäßigem Training. Eine Saftkur kann aber der perfekte Startpunkt sein.
Ist eine Saftkur mit Sport möglich?
Leichte Bewegung wie Spazierengehen oder Yoga ist in Ordnung. Intensives Krafttraining oder Ausdauertraining solltest du während einer mehrtägigen Saftkur vermeiden, da dir wichtige Makronährstoffe und Energie fehlen. Alternativ: 1-Tages-Saftkur an trainingsfreien Tagen.
Fazit: Kurzzeit-Boost statt Langzeitlösung
Bei einer Saftkur ersetzt du feste Nahrung durch Obst- und Gemüsesäfte. Das hat viele gesundheitliche Vorteile, beispielsweise erhält dein Körper viele Vitamine und du nimmst ab. Der Gewichtsverlust ist jedoch meist nicht dauerhaft ohne eine nachhaltige Ernährungsumstellung. Eine Saftkur kannst du nur 1 Tag oder auch länger machen. Wahlweise mixt du dir die Säfte selbst oder kaufst fertige Säfte in Flaschen.