Nemanja, 38 aus Wien, trieb schon immer viel Sport – zu groß war die Angst, dürr auszusehen. Durch einen Jobwechsel und den plötzlichen Verlust seiner Eltern legte der heutige Bankangestellte jedoch mehr Gewicht zu, als ihm lieb war.
Die Angst, schmächtig auszusehen, trieb Nemanja ins Übergewicht
Schon mit 19 Jahren stemmte Nemanja täglich Gewichte, weil er gut aussehen wollte, wenn er am Wochenende durch die Clubs zog. Um die Muskeln wachsen zu lassen, haute er auch beim Essen ordentlich rein: 5 bis 6 Croissants zum Frühstück, zum Abendessen Bratkartoffeln in Cocktailsoße. Selbst dann, wenn er eigentlich längst satt war, schob er sicherheitshalber noch 1 bis 2 Brötchen hinterher, dick beschmiert mit Nuss-Nougat-Creme.
"Ich dachte immer, wenn ich jetzt nichts esse, dann werde ich abnehmen", erzählt Nemanja rückblickend.
Also futterte er weiter – zu groß war damals die Angst, dünn und schmächtig zu wirken. Die Rechnung ging auf, schmal war er nicht, doch zu den hart erarbeiteten Muskeln gesellte sich viel überschüssiges Körperfett. Zwei Jahre später fing er an, für eine Bank zu arbeiten – und der neue bewegungsarme Lebensstil und die häufigen Kundenveranstaltungen verstärkten die Gewichtszunahme. Als seine Eltern unerwartet verstarben, veranlasste ihn die Trauer dazu, mehr zu essen, als er eigentlich wollte. Er fühlte sich zunehmend unwohl in seinem Körper und war schon am Mittag vollkommen erschöpft. Dabei hatte er als Jugendlicher noch Tennis für die österreichische Nationalmannschaft gespielt!
Beim Spielen mit seinem Sohn machte es "Klick"
Am Oster-Wochenende war Nemanja mit seiner Frau und seinem damals 4 Jahre alten Sohn Ivan zu einem Indoor-Spielplatz gefahren. Der Kleine tobte über Klettergerüste und durch Bällebäder, forderte seinen Vater auf, ihm nachzulaufen. Der war 2 Runden später völlig aus der Puste. "Ich war quasi klinisch tot", erzählt Nemanja – und lacht. Dann wird er ernst. "So ein Vater wollte ich nicht sein", sagt er bestimmt.
Er kontaktierte direkt eine Trainerin, die er bei einem Tennis-Match kennengelernt hatte. Gemeinsam analysierten sie seine Essgewohnheiten und stellten einen individuellen Ernährungsplan auf – jede Woche aufs Neue. Auch das Trainingsprogramm unterzogen sie einer Rundum-Erneuerung.
Mit einer ordentlichen Portion Disziplin, viel Sport und Eiweiß kam Nemanja ans Ziel
"Ich habe immer dieselben Übungen gemacht, viel Gewicht, wenig Wiederholungen", sagt Nemanja. Jetzt variiert er die Übungen, steigt regelmäßig aufs Laufband und geht 1- bis 2-mal pro Woche zusätzlich zum Boxtraining. Wenn der Wecker morgens um 5 Uhr klingelt, schnappt er sich einen Eiweißshake und macht sich noch vor der Arbeit auf den Weg ins Fitness-Studio.

Direkt nach dem Training gibt’s eine Banane, und bevor er ins Büro fährt, steht er schon am Herd, haut sich 7 Eier in die Pfanne (5 davon ohne Eigelb) und löffelt etwas Skyr – einen besonders mageren Frischkäse. Mittags brät er sich Hühner- oder Kalbfleisch in der betriebsinternen Küche. Dazu isst er Spinat, Brokkoli oder Rotkraut. Trainiert wird jeden Tag, da ist der 35-Jährige knallhart.
Nemanjas wichtigste Schlank-Regeln:
- Einen Profi mit ins Boot holen! Mit einem Ernährungsberater oder Coach die Essgewohnheiten analysieren und einen individuellen Ernährungsplan erstellen.
- Keine Süßigkeiten und kein Junk-food kaufen – was man nicht im Haus hat, kann man auch nicht essen.
- Mehr Pilze futtern! Die haben wenig Kalorien, aber ordentlich Eiweiß und wichtige Mineralstoffe und Vitamine.
- 1-mal pro Woche einen Cheatday einlegen, um den Stoffwechsel gehörig anzufeuern. Doch Obacht: nicht alles in sich reinstopfen!
Das Spielen mit seinem Sohn ist für ihn mittlerweile ein Klacks
Trotz seiner Erfolge ist Nemanja auf dem Teppich geblieben, ist dankbar für alle, die mit ihm an einem Strang gezogen haben: für seine Trainerin, mit der er abgesprochen hatte, ihr alle 3 Wochen Fotos zu schicken – als zusätzliche Motivation. Für seinen Mentalcoach, mit dem er sich 1-mal wöchentlich trifft, um alles zu besprechen, was ihn bewegt. Und für seine Frau, die sich von ihm hat anstecken lassen und auch ihre Ernährung umgestellt hat.
Und wie läuft’s auf dem Spielplatz? Kann er jetzt mit seinem Sohn mithalten? Er lacht. "Inzwischen ist Ivan schneller aus der Puste als ich", sagt er.
Ein Zurück zu seinem alten Leben ist für Nemanja keine Option. Und einen Grund, fit zu bleiben, hat er allemal: Vor einem Jahr wurde Söhnchen Luka geboren – er schielt schon nach dem Spielplatz.
Sie können sich mit Nemanjas Geschichte identifizieren und wollen es ihm nachmachen? Worauf warten Sie dann noch? Die beste Zeit, um mit dem Abspecken zu beginnen ist JETZT. Oder haben Sie auch eine Erfolgsgeschichte zu erzählen? Dann berichten Sie uns und unseren Lesern, wie Sie es geschafft haben und schreiben eine Mail an erfolgsgeschichte@menshealth.de.